Coworking-Projekt in Wolfhagen: Zwischen Erwartungen und neuen Chancen
Ende September endete das ambitionierte Coworking-Projekt MOSACA II der Universität Kassel, welches mit Fokus auf flexible Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum (Landkreis Kassel) gestartet war. Auch wenn die gesteckten Erwartungen nicht vollends erfüllt wurden, zeigte sich ein spannendes Potenzial für neue Zielgruppen und Nutzungsszenarien. Ein Projektabschluss, der vielversprechende Perspektiven öffnet.
Flex-Arbeitsplätze: Bedarf geringer als erwartet
Die Idee, lokalen Berufstätigen und Pendlern attraktive Flex-Plätze in Wolfhagen anzubieten, traf leider nicht in dem erhofften Maß auf Resonanz. Die Nachfrage nach klassischen Coworking-Lösungen blieb hinter den Erwartungen zurück – ein klarer Hinweis darauf, dass sich die Bedarfe der Zielgruppen wandeln und genauer analysiert werden müssen.
Neue Bedürfnisse: KMU, digitale Nomaden und Workation-Suchende
Doch während die Flex-Plätze keine flächendeckende Akzeptanz fanden, kristallisierten sich andere, spannende Zielgruppen heraus. Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) aus der Region zeigten Interesse an Räumlichkeiten, die sowohl für Meetings als auch für Team-Retreats geeignet sind. Auch europäische digitale Nomaden, die im Van leben, wurden auf Wolfhagen aufmerksam. Für sie ist die Region ein attraktiver Stopp, der Erholung und Arbeitsinfrastruktur verbindet.
Nicht zu vergessen: Menschen aus Großstädten, die nach inspirierenden Orten für Workations oder Retreats suchen, fanden in den ruhigen Landschaften und dem charmanten Flair der Region genau das, was sie brauchen. Dieser Trend hin zu „arbeiten, wo andere Urlaub machen“ öffnet der Region neue Chancen.
Ein Blick nach vorn: Lernen und Weiterentwickeln
Das Projekt in seiner bisherigen Form mag abgeschlossen sein, doch die gewonnenen Erkenntnisse sind Gold wert. Der Bedarf an Flex-Plätzen war geringer als erwartet, doch die neuen Zielgruppen zeigen, dass die Region Wolfhagen durchaus Potenzial hat, ein attraktiver Standort für modernes Arbeiten und inspirierende Retreats zu werden.
Die Frage, wie diese Bedürfnisse zukünftig noch besser bedient werden können, könnte die Grundlage für neue Projekte und Kooperationen bilden. Vielleicht sind es spezielle Angebote für Unternehmensteams, mobile Nomaden oder kreative Workation-Suchende, die in Zukunft die Region bereichern.
Fazit: Ein Abschluss, der den Anfang neuer Chancen markiert
Auch wenn nicht alle gesteckten Ziele erreicht wurden, ist das Ende dieses Projekts kein Grund zur Enttäuschung. Vielmehr ist es eine Einladung, die Region Wolfhagen als Ort der Innovation und des kreativen Arbeitens weiterzuentwickeln. Mit neuen Ideen, gezielten Angeboten und einer Prise Pioniergeist kann hier etwas ganz Besonderes entstehen – für die Region, für ihre Unternehmen und für alle, die Arbeit und Inspiration verbinden möchten.